Keiner kommt zum Vater denn durch mich
sagt Jesus als das Wahre SELBST. Was das bedeutet, kann man nicht groß genug ins Gesangbuch insbesondere der Neo-Advaita-Aspostel schreiben: Keiner kommt in den Himmel, ohne durch die Hölle der Schattenprozesse/Individuation gegangen zu sein. Die Reinigung und Läuterung von falschen Ich-Anteilen bzw. die Befreiung der Ichanteile, die wir wegen gesellschaftlicher/familiärer Unzumutbarkeit nicht leben durften und deshalb als unsere "Dämonen" im Dunkel des Unbewußten hausen.Jesus heilt und wer sich dem Heilungsprozess verweigert, kommt nicht zum "Vater". Der "Vater" steht für das Heil, der Sohn für Heilung.
Anders gesagt: Niemand kommt zum (überpersönlichen) Heil, der nicht durch den Prozess der (persönlichen) Heilung gegangen ist; keiner wird das Überpersönliche erfassen, der nicht die Person erfasst hat; keiner wird die absolute Wahrheit erfassen, der nicht seine persönliche Wahrheit erfasst hat.
(Und keiner wird den GEIST erfassen, der nicht den Geist aufgegeben hat. LOL!)
Wortmagie: Wie merkwürdig doch, dass man zwar oft willens ist, den biblisch "korrekten" d.h. überlieferten Wortlaut von "Jesus" als "Wahrheit" zu akzeptieren, wird dasselbe aber in anderen Worten gesagt, wird es abgewertet: So hätte Jesus nie gesprochen. Nur wer die absolute Wahrheit aus sich SELBST heraus erkennt, ist fähig, die Geister zu unterscheiden, was heißt, die relative von der absoluten Wahrheit zu unterscheiden.
Wer sich SELBST kennt, kennt Jesus. Keine Trennung - kein Unterschied.
Es gibt ja auch christlich geprägte Leute, er erkennen zwar die Wahrheiten des Buddha als absolute Wahrheiten, aber die Aussagen Jesu nicht. Wortmagie. (Shit - habe schon wieder vergessen, dass keine Wahrheit absolut ist, die nicht aus sich SELBST heraus erkannt worden ist).
Also nochmal von vorne: Die Aussagen von Buddha und Jesus sind nur dann absolute Wahrheiten, wenn sie aus sich SELBST erkannt worden sind. Amen.
"Es geschieht einfach"
Ja, schön und gut, das w i s s e n wirklich alle , die genug Spiri-Bücher gelesen haben. Deswegen frage ich mich immer, aus welcher Quelle DEINE Worte sind. Aus sich SELBST heraus erkannt oder nur irgendwo gehört oder gelesen und als wahr übernommen? Um tatsächlich dessen GEWAHR zu SEIN, dass die Dinge alle aus sich selbst heraus geschehen, gibt es eine Bedingung: du resp. dein Ego muß den Widerstand (gegen das Fließen des Tao/Gott) aufgegeben haben. Es darf keine Theorie, kein Glaubenssatz bleiben, sondern zum Sein, zum Sei-en werden. Dann erkennst du auch , dass die Dinge aus DIR selbst herausgeschehen, weil es nichts anderes als ICH gibt!
Und dennoch... und dennoch ist das Ursache-Wirkung-Prinzip in meinem Sei-en nicht einfach aufgehoben, es wurde einfach nur als eine "handfeste Illusion" , als eine Gedankenkonstruktion erkannt. Ursache und Wirkung gibts nur, wenn Du daran denkst, klaro? Und Gedankenkonstruktionen haben keinen Platz in der absoluten Präsenz des Augenblicks, das läßt sich sogar logisch nachvollziehen, woll?
Und doch... hahahaaaaaa in aeternum dei...lalala
Die meisten Mißverständnisse
gibt es der Begriffe wegen. Sprache kann zwar gut die Gegensätze und Polaritäten beschreiben, ist aber völlig unfähig, die Einheit in Worte zu fassen. Sprache ist per se Trennung. Dennoch muß der Verstand - er kann gar nicht anders - versuchen, die Einheit zumindest annähernd in Worte zu fassen. Dabei benutzen die Menschen oft verschiedene Begriffe und Terminologien. Und genau hier liegt der Hund begraben, hierin liegt m. E. der Hauptgrund dafür, dass man sich sogar in den "erlauchten" Kreisen gerne die Köpfe einschlägt. Dieselbe Wahrheit in verschiedenen Begriffen dargestellt wird nicht als dieselbe Wahrheit erkannt.So gehts den Menschen, die buchstabengläubig sich nur an eine einzige Religion geheftet haben. Bei eigener spiritueller Erkenntnis/Erleuchtung/Erwachen usw. wird diese ja immer vom Verstand übernommen und in die religiöse Terminologie gepreßt, von der man geprägt wurde.
Auch Neo-Advaita ist z.B. eine Religion, solange keine empirische Erfahrung gegeben ist. Alles, woran ich ohne eigene empirische Erfahrung glaube, ist Religion. Und blöderweise wird die eigene spirituelle Erfahrung ebenfalls sofort zu Verstandeswissen, d.h. zu einem Glauben- und Religionskonzept, insofern sie sofort danach nurmehr Erinnerung und Vergangenheit ist.
Ja, sogar der Atheismus fällt in die Kategorie Religion - der Glaube an die Materie ist ein Glaube wie jeder andere religiöse Glaube, solange keine spirituelle Erfahrung diesen Glauben verifiziert. Der Unterschied: Der Atheist wird niemals die Gelegenheit bekommen, seinen Nichtglauben zu verifizieren!
Die Geister unterscheiden,
bedeutet, die absolute Wahrheit von der relativen Wahrheit zu unterscheiden. Anders und biblisch gesagt wird hierbei die Spreu vom Weizen getrennt. Nichts anderes tue ich oder geschieht in mir, sobald sich meine Aufmerksamkeit auf geschriebene Worte richtet. Es braucht aber nicht unbedingt der Anreize von Außen oder des Inputs von Außen - auch aus mir SELBST heraus fällt mir reichlich "Futter" zu. Deswegen halte ich mich mit dem Lesen fremder Texte ziemlich zurück...Teufel
Das schwarzchristliche Askese-Konzept sagt, dass du die Welt, die Menschen, die Situationen, wie sie dir begegnen so annehmen sollst, wie sie sind.Ha ha ha - lacht da das Kind: Wie sind denn die Dinge, Eierkopp? Horsch, solange du noch nicht begriffen hast, dass es dein Denken, deine Interpretation über die Welt, die Dinge, Menschen, Situationen sind, die du versuchst, anzunehmen, wirst du bei dieser wahrlich sadomasochistischen Art der Annahme buchstäblich in Teufels Küche gebraten. Dann weißt du, was Hölle ist!
Auf diese schwarzmagische Weise schafft sich die Kirche ihre Teufel, den sie dann mit Beelzebub zu exorzieren trachtet.
News vom "Irdischen Scheißhaufen"
Es wird nicht lange dauern, bis der Staat eine Frischluftsteuer erhebt dafür, dass er dafür sorgt, dass sich die Schadstoffbelastung in Grenzen hält.
Auch hier wird der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben. Die Sonnensteuer wird dann auch nicht lange auf sich warten lassen... und eine Wettersteuer...
Jo, genau, stimmt mir der Stammtischrevolutionär zu, endlich guckst du dir mal die irdische Scheiße an, statt esoterische Luftschlösser zu bauen....Endlich siehst du mal klar... Genauso wirds kommen, eine Schweinerei ist das, immer schlimmer wirds, wir müssen was TUN, auf die Barrikaden gehen! Wir brauchen Denker!
Jo, sach ick, wenn du dein Auto öfters mal stehn ließest, statt soviel darüber nachzudenken, wie und was der Staat alles für DICH tun könnte, statt umgekehrt, d.h. Selbstverantwortung zu übernehmen, dann hättest DU etwas geTAN...
So war und ist es immer: Der Maulheld hält sich für einen mündigen Bürger und beschwert sich über die wachsende Bevormundung durch den Staat, ist aber nicht fähig, Selbstverantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Er ist immer noch des Glaubens, er müsse Big Daddy um Erlaubnis bitten, frei zu sein und frei zu handeln.
Horsch emol: Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich durchaus fähig bin, den "irdischen Scheißhaufen" wahrzunehmen? In Wirklichkeit heisst das aber, dass ich mich weder über den Scheißhaufen beklage, noch dass ich mich darüber beklage, dass es ihn gar nicht gibt. Sowas ist mir nur möglich, weil ich mit der "Scheiße" nicht identifiziert bin und weil eben deshalb die Scheiße keine Scheiße für mich ist.. weshalb ich auch keinen Scheißhaufen wahrnehmen kann....LOL.
Irgendwer sagte mal: Der Gedanke, dass ich nicht länger an dich denken werde, bedeutet, weiter an dich zu denken. Lass mich also versuchen, nicht daran zu denken, dass ich nicht weiter an dich denken werde.
Oder: Ich bin nur froh, dass ich keinen Spinat mag. Denn würde ich Spinat mögen, dann würde ich ihn auch essen - dabei kann ich das Zeug nicht ausstehen!
Cool, woll? So sieht das Denken jenseits von Ego aus. Am Ende eines Denkvorgangs kriegst du immer TILT - das ist ein sog. Empedoklescher Knoten im Hirn. Denk an die Escherhände!
Man glaubt, irgendwann würde man davon ablassen, von der Sprache, den Worten, dem Denken und ständigem Ad-Absurdum-führen (und vom Schreiben!) - aber das funzt net, weil du keine Kontrolle darüber hast und es so abläuft, wie es ablaufen muß, LOL.
BlingBling - REINE Lust! (Aber genau das willst du mir ja gerade abgewöhnen, solche absurden "Bewußtseinssprünge", Bruder, woll? Das lenkt mich nur von der Realität, d.h. dem irdischen Scheißhaufen ab? hahaha....)
Deshalb mach ich ab und mal Pause und zieh mir ein bisschen Flachwix mit dem Nachbarn oder den Flachwix aus dem Fernseher rein, sonst käme ich gar nicht mehr raus aus dem Modus Absurdus. Ora et labora! Auch hier wieder die Symbolik des Kreuzes, des linear-diskursiven "labora" und des vertikalen "Ora".
Labora: Ob ich selbst Kartoffeln schäle oder dem Fernsehkoch beim Kartoffelschälen zuschaue ist hierbei mal wieder Jacke wie Hose.
Das Motto der Bendikter ist "Bete, arbeite und lies." Sie haben das Schreiben vergessen.
Schreiben ist im spirituellen Kontext "Verkündigung". Die sog. Verkündigung Christi" ist eine mystische Angelegenheit und kann von innen wie von außen (durch Wort und Schrift) erfolgen, insofern das Herz offen und empfangsbereit ist.
Ich ohne mich
Ich wurde einmal gefragt, was man sich darunter vorstellen soll: Ich ohne mich. Nun, abgesehen davon, dass man sich am besten NICHTS darunter vorstellt...lol - läßt es sich doch beschreiben:"Ich ohne mich" - übrigens ein Buchtitel von Daniel Herbst - bedeutet die Abwesenheit des Ego. Anders gesagt: es ist "niemand da" (ein geflügeltes Wort besonders bei jenen dogmatisch-einäugigen Nondualisten, die ständig mit ihren moralversyphten und spiri-konzeptuösen Muckis spielen und damit unbewußt beweisen , dass doch "Jemand" da ist.)
Dass Niemand da ist, bemerkt man zunächst einmal daran, dass du deiner nicht mehr überdrüssig bist, du bist nicht mehr das Objekt deiner Überlegungen.. lol... Du mußt dich nicht mehr fragen wie es dir geht - weil es dir weder gut noch schlecht geht. Da wo es dir früher immer sagte, ob es dir gut oder schlecht geht, ist Leere. Keiner da. Dein Dasein ist nun "grundlos", das bedeutet, dass alle Gründe, Ursachen weggefallen sind, die dich früher beeinträchtigt und negativ oder positiv beeinflußt haben. Es ist einfach unmöglich geworden, dir Sorgen über dich oder andere zu machen. Was dir "mit dir" Sorgen und Kümmernis brachte, ist "ohne dich" ständiger Anlaß zu Heiterkeit. "Ohne dich" - in der Abwesenheit von Ego - bist du unverletztlich, logo, oder?
Und zwar nicht nur vorübergehend. Param advaita - was bei mir "nach der geistigen Wiedergeburt" bedeutet, bist du es für immer - das heißt, dein Leben ist zu Meditation, zum JETZT geworden. No way back.
Die Anwesenheit von "Jemand" (Ego) konnte ich früher körperlich spüren und zwar im Solarplexus. Wer achtsam ist, der hat vermutlich schon gemerkt, dass sich Gefühle oder "Sünden" wie Neid, Hass, Überdruss, Gier, Angst hauptsächlich im Solarplexus abspielen. Diese Gefühle beruhen auf Gedanken und Vorstellungsbildern. Wenn "Keiner da" ist, fehlen zwar nicht unbedingt alle Gedanken und Vorstellungsbilder, aber es fehlt der "Jemand", der danach greift und aus den Vorstellungen und Gedanken gute oder schlechte Gefühle bastelt.
Wer achtsam ist, der bemerkt oder besser gesagt, dem enthüllt sich der Charakter von Gedanken und Vorstellungen, der SCHAUT, wie negative oder positive Gedanken den Körper beeinträchtigen oder erleichtern.... Wo kein "Jemand",
Wo keiner oder "Niemand" da ist, kann man auch vom Nichts oder der Leere sprechen. Das ist keine Gedankenleere, sondern wie oben gesagt, es fehlt die Anhaftung, der Identifikationsklebstoff des (besitz-)ergreifenden Egos an die Gedanken. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch von Bedeutungsleere, - weil die Gedanken durch diese Nichtanhaftung ihrer Bedeutung entleert sind.
In gewissen Spiri-Kreisen spricht man lieber von "Jemand" statt von Ego. Hört sich netter an...
Jop, und Gott heißt hier "Niemand", klaro...lol...
Ich ohne mich ist "laufende Gegenwart".
Die meisten spirituellen Sucher/Finder sind noch sehr auf Begriffe fixiert. Wenn ich z.B. wie oben davon sprach, dass "ich" in Achtsamkeit die Auswirkungen von Denken und Fühlen bemerke, dann heißt es sofort: Solange da jemand ist, der etwas bemerkt, solange ist da auch "Jemand" (Ego), der es bemerken muss. Die bodenständige Logik sagt also: Wo Niemand ist, kann auch nichts bemerkt werden. Man verwechselt da wohl den nach außen gerichteten Aufmerksamkeitsfokus des Egomind mit dem Gewahrseinsfokus des SELBST - denn das ist falsch. Richtig ist:
Wo Niemand ist, da ist Gewahrsein. Und GeWAHRsein ist WAHRnehmen und (reines) SEIN. Schauen. Ent-hüllung. Der christliche Mystiker sagt dazu "Offenbarung".
Schattenarbeit
Wenn ich sage, dass Tiefenprozesse/Schattenarbeit von SELBST geschehen, dann ist das richtig, sie geschehen aber nicht ohne deine Einwilligung. Wäre es so, dann wären ja alle Menschen schon frei und "erleuchtet". Sind sie aber nicht. Die Menschheit ist nach wie vor "in Agonie" und das vor allem, weil der Mensch seinen Widerstand nicht aufgeben kann.Genauso ist es mit der nondualen Sichtweise, dass alles einfach so aus sich selbst heraus geschieht. Das kannst du auch erst dann authentisch erkennen (und vor allem leben/sei-en), wenn du deinen Willen gegen das fliessende Leben/ Tao/Gott aufgegeben hast! Alles andere ist Geschwätz!
Wiederholung
fällt mir immer schwerer. Was ich in meinem Blog schreibend erkannt und/oder erkennend geschrieben habe, läßt sich sich kaum mehr oder nur mit Mühe und Stottern wiederholen. Das stelle ich immer wieder fest, wenn ich z.B. mit jemand über die Dinge rede, die ich schon im blog geschrieben habe. Es ist alter Käse und schon in den Orkus des Vergessens und Nichtwissens abgesoffen. In der Wiederholung drischt man nur noch leeres Stroh.
Den Himmel auf die Erde holen
ist eine Metapher, die auch gut beschreibt, wie das geistige VertikalErkennen in die linear-horizontale Sprache transponiert wird... nichts anderes tue ich auch während des Schreibens in meinem Tagebuch/Blog. Wenn das Thema aber in der nächsten Stunde, am nächsten Tag oder gar in der nächsten Woche noch einmal angesprochen oder besprochen wird, ist es tot, dann schwätze ich über einen Leichnam. Auch wenn mir jemand im Nachhinein sagt: Hey, das hast du gut beschrieben - dann weiß ich schon nicht mehr, wovon die Rede ist, so fern ist mir das vormals Geschriebene. Es berührt mich nicht mehr und langweilt mich, über Aufgewärmtes zu palavern.Ich habe schon früher niemals zurückgeblickt - was geschrieben war, war geschrieben und ich habe niemals das Bedürfnis gehabt, in meinen Tagebüchern noch einmal zu lesen, und wenn ich zufällig einmal hineinsah, dann war mir der Text so fremd, als hätte ihn jemand anders verfaßt.
Erscheinungen
Ich habe Schwierigkeiten, die Satsangs oder Texte von zeitgenössichen Gurus oder spirit.Lehrern anzuschauen, zu hören oder zu lesen. Irgendwie scheint mir, benutzen viele von ihnen eine einheitliche Terminologie, die ich nirgends so richtig unterbringen kann. Ich habe gestern mal kurz bei Werner Ablaß reingeschaut (Was immer ist) und gleich wird mir erzählt, was ist: Alles ist Erscheinung, selbst ICH BIN ist Erscheinung.... usw, das klang mir nach einem philosophischen Exkurs, nach 3 Sätzen habe ichs aufgegeben...es klang mir irgendwie nach Neo- bzw. Fredo-AdvaitaEntweder bin ich noch nicht "soweit" bzw. so "bewußtseinserweitert" dass ich das in seiner vollen Bedeutung erfassen kann oder es ist wieder einmal eine mir fremdartige Terminologie, die das Verständnis blockiert.
Meinen sie mit "Erscheinung" vielleicht das, was ich als Gedankenkonstrukt bezeichne, noch simpler: eine Vorstellung? Angenommen ich habe recht mit meiner Vermutung, wäre das ein Bespiel für die Begriffsverwirrung auf die man allerorten trifft:
Erscheinung oder Gedankenkonstrukt/Vorstellung - an sich scheinbar widersprechenden Begrifflichkeiten entzünden sich vor allem die unerfahrenen Spiri-Geister (aber auch ich zuweilen immer noch) recht gerne, weil man die Synonyme nicht erkennt und weil die Begriffe sehr oft zum Fetisch werden, dass man nicht imstande ist, mit anderen Worten zu bezeichnen, was man meint.
Aber vielleicht soll der Begriff "Erscheinung" ja auch andeuten, dass ich nichts dazu tue oder dass ich "nichts dafür kann", was da erscheinen will?
ES erscheint? Was man unter ES und Erscheinung versteht , blieb für mich bislang auch immer im Dunklen. Mir scheint, dass ES manchem dasselbe ist, was dem anderen der Liebe Gott ist. ES ist vielleicht für manche ein Begriff, der das Namenlose besser wiedergibt als der viel zu arg strapaziert "Gott". Wenn es so ist, dann könnte man vielleicht sagen: Gott erscheint als alles, was in unserem Bewußtsein Gestalt und Form annimmt? Gedanken, Gefühle, Vorstellung,, Empfinden. Ist das gemeint? Keine Ahnung...
Und dass ES, was immer es auch ist, "einfach so erscheint" - ich rate mal - bedeutet wohl, dass es keine Ursache gibt für das, was erscheint?
Egal - wo das Wort "Erscheinung" im spirituellen Kontext auftaucht, kann ich erfahrungsgemäß davon ausgehen, dass ich es mit dem Vokabular einer bestimmten philosophischen Schule oder Richtung zu tun habe. Ebenso mit Fug und Recht kann ich davon ausgehen, dass die meisten, die dieses Wort benutzen, einfach nur Anhänger einer bestimmten Philosphie und/oder Nachbeter eines spirituellen Konzeptes sind, weil und wo sie nämlich anderen spirit. Konzepten, einer anderen Terminologie gegenüber völlig anpassungs- und konsensunfähig d.h. nicht imstande sind, ihr Vokabular/Konzept einigermaßen verständlich zu übersetzen, auf dass sich ein gegenseitiges Verständnis entwickeln könnte.
Dass es für sie keine Ursache gibt für das, was ihnen "einfach so erscheint", das scheint mir auch die Ursache dafür zu sein, dass z.B. dem Neo-Advaita-Gläubigen der Begriff der Verantwortung völlig fremd geworden ist. Dass nichts eine Ursache hat - mit dieser Begründung kannst du nämlich alles rechtfertigen. Da wird die grundlegende Grundlosigkeit des Daseins zum Anlaß genommen, Unmenschlichkeit zu rechtfertigen, besonders die eigene.
Dazu kommt noch der Glaube, dass alles determiniert ist, voila - schon sind wir wieder im christlichen Modus: Gott will es so.
Godfather-Syndrom.
Nun ja, aus transpersonaler Perspektive ist das ja alles völlig richtig, nur ist dieser Glaube dem Gros solchart Gläubigen nicht zu einer lebendigen absoluten WAHRHEIT, sondern weitmehr zu einem Dogma geworden. (Und es wird Dir solange nicht zur lebendigen Wahrheit, solange Du nicht für diese WAHRHEIT "gestorben"bist, du Faulpelz!)
Die lebendige WAHRHEIT ist immer paradox, in diesem Fall heißt dies, das das Überpersönliche das Persönliche einschließt. Wer das Persönliche ausschließt, entzieht sich nicht nur seiner menschlichen Reifung, sondern auch seiner menschlichen Verantwortung.
Im Neo-Advaita - so wie es sich mir durch seine Vertreter bislang gezeigt hat - gibt es nur Eindeutigkeit, nur entweder-oder. Wo man ein Eines ohne das Zweite postuliert, gibt es nunmal kein paradoxes Sowohl - Als auch.
Das Neo-Advaita ist vergleichbar mit dem Christentum, insofern das Christentum auch ein Neo-Christentum ist - eine Fälschung, weit entfernt vom Original des noch ganzheitlich orientierten Ur-Christentums. Beides, das Neo-Advaita wie das Neo-Christentum leiden an der "halbheitlichen Einbeinigkeit" - bei beiden handelt es sich um exakt dieselbe "Gemeinschaft der Gläubigen". Beide stehen nur auf dem "Yang-Fuß", d.h. beide opfern und töten weiterhin das Weibliche, die "Göttin" und dienen damit nichts anderem als Archetyp des alttestamentarischen unmenschlich-grausamen patriarchalischen Vatergottes. Animusbesessenheit nenne ich das. Godfather-Syndrom.
Godfather-Syndrom: Eine Krankheit der "Gläubigen". Man könnte auch sagen, dass es sich um eine "Erleuchtungskrankheit" handelt, denn es betrifft, so scheint es mir, so ziemliche alle sog. Erwachten und sog. Erleuchteten, die einmal ein Lichtlein gesehen haben und fürderhin glauben, sie hätten "ES". Mit der voreiligen Begründung: es müsse nichts getan werden, wird der mühsame Weg der Menschwerdung (Individuation) negiert und nicht selten sogar aggressiv abgelästert. Tragisch: Dass sie mit der Ablehnung des Weiblichen (Persönlichen) und ihrem Widerstand gegen Tiefenprozesse/Individuation Christus resp. ihr Wahres Selbst kreuzigen.
Dass dergleichen Erwachte bzw. Wiedereingeschlafene glauben, dass "die Scheiße nie aufhört" oder dass das Dasein in "Resignation bis zum Ende" gelebt werden muss, nimmt nicht wunder.
Genauso wie alle diejenigen das Ziel verfehlen, denen "grundlos und ohne Ursache" (LOL!) so etwas wie Wut, Gier, Neid, Hass usw. zu "erscheinen" pflegen und dabei nicht erkennen, dass ihr Neo-Advaita-Dogma es ihnen verbietet, dahinter Frust, enttäuschte Erwartungshaltung usw. - vor allem aber SCHMERZ & ANGST wahrzunehmen.
Vollkommen zu sein, heißt ganz zu sein. Der vollkommene Mensch ist weiblich u n d männlich und in dieser Einheit ist er göttlich u n d wahrhaft menschlich. Wahrhaft menschlich kannst du aber nur durch den Prozess der Individuation werden, in dem das männliche und weibliche als Einheit erkannt wird. Als Einheit kann es nur erkannt werden, wenn das authentische Männliche und das authentische Weibliche aus der Verdrängung (Schatten) befreit wird. Das verstehe ich unter Persönlichkeitsreifung, Individuation. Und erst hier wird das Männliche und Weibliche transzendiert und Mensch und Gott in seiner Einheit erkannt.
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