| Flämischer Meister Jesus spricht vor den Pharisäern |
Schattenarbeit.
Ein Beispiel für Transformation von sog. Schwächen bezieht sich auf meine sog. Bindungsunfähigkeit, die ich aufgrund Fehlens einer konstanten Bezugsperson in meiner Kindheit entwickelte. Das lieblose Wort Unfähigkeit wurde im Verlauf des Individuationsprozesses vollkommen aus meinem EigenschaftsKatalog gestrichen, weil es Abwertung implizierte. In diesem Fall wertete ich die Unfähigkeit in Bindungsangst um.
Nachdem ich diese unter die Lupe nahm, entpuppte sich die Angst als Trennungsangst. Das war stimmig und damit konnte ich viel besser umgehen und meine Angst und frühen verdrängten Schmerzen intensiv fühlen und liebevoll annehmen. Diese Annahme wiederum transformierte die Trennungsangst in eine neutrale Bindungslosigkeit. Mit solchen Akten der Annahme wurden nach und nach sämtliche Ängste ans Licht des Tages geholt und aufgelöst.
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich keine Anleitungen zur Transformation gelesen hatte, alles entwickelte sich letztlich aus der Kapitulaltion des Ichs und der Hingabe an den Prozess aus sich SELBST heraus. (Vor allem lief alles über das Fühlen, ich fühlte den Worten, den abwertenden und aufwertenden Begriffen nach, mit denen mich identifiziert war.)
Damals konnte ich nicht in Worte fassen, was sich da in mir erereignete. (Gepostet am 15.07.2014 im Allmy-Forum)
Nimm dir das Leben
Als ich heute durch den Wald ging und ein paar Himbeeren pflückte und aß, fiel mir wieder einmal mehr die Leere auf, mit der ich die Natur betrachte und dass es daran liegt, dass kein Begehren mehr da ist.Früher nahm ich immer Tüten mit, mit dem Ziel die Beeren pfundweise nach Hause zu tragen, heute pflücke ich mir ein paar süße Himbeeren am Wegesrand und esse nicht mehr, als sich mir gerade bietet, ohne gezielt zu suchen.
Ich suche gar nichts mehr im Außen..
Früher waren meine Augen immer auf der Suche, irgendetwas mußte ich immer mitnehmen aus dem Wald, irgendetwas brauchte ich immer, egal, wo ich war...
Immer ging es ums Habenwollen, ums Genießen, und wenn es eine schöne Aussicht war... Jetzt genieße ich nichts Äußeres mehr, alles wird mir von Innen her geschenkt.
In meiner frauenbewegten Zeit hieß ein Slogan: Wer nicht begehrt, der lebt verkehrt. Was mir im späteren spirituellen Kontext ein verwirrender Widerspruch schien, hatte damals durchaus Sinn. Die vor allem "schwarzpatriarchalische" Domestizierung und Zucht und Ordnung-Dressur hatte uns das Begehren ausgetrieben. Und so begann ich das verbotene Wollen, das Begehren aus der Verdrängung zu befreien, ein Begehren, welches sich nicht auf Männer reduzierte bezw. auf Sexualität, sondern die ganze Welt umschloß. Reaching out, nannte ich es - oder Nimm Dir das Leben!
Schattenarbeit: Bevor das Begehren, das Wollen und Wünschen transzendiert werden kann, muss man es sich zunächt einmal bewußt machen - den meisten Menschen wurden ihre natürlichen Triebe des Wollens und Begehrens nämlich in der Kindheit ausgetrieben. Schattenarbeit resp. Schattenintegration ist die Weise, auf die das ("labilste") Ich stark genug wird, um schließlich transzendiert und auf einer höheren Stufe wiedergeboren zu werden.
Das Gute im Schlechten
1970 bekam ich während der Schwangerschaft eine Thrombose. Wegen vorzeitigem Blasensprung mußte ich ins Krankenhaus. Ich durfte wochenlang nicht aus dem Bett steigen, nur im Halbsitz essen.. die Schmerzen und die Schwellung am Bein hat man nicht ernst genommen. Erst nachdem das Kind geboren und ich entlassen war und wieder laufen durfte, schwoll das Bein wie verrückt an und ich bekam Zinkleimverbände. Fortan litt ich unter Postthrombotischem Syndrom und ein Krankenhaus-Arzt sagte mir anläßlich eines wiederholten Erisypels (Blutvergiftung) am li. Bein , ich müsse unbedingt auch kleinste Verletzungen an den Beinen vermeiden und außerdem damit rechnen, jederzeit eine Lungenembolie zu bekommen. Hah!Dieser "fürsorgliche" im Grunde unverantwortliche ärztliche Rat hat mich dahingebracht, mich bei jedem Beinschmerz dem Tode nah zu wähnen, was sein Gutes insofern hatte, dass ich mich noch intensiver mit Tod und Sterblichkeit auseinandersetzte und somit meine Bereitschaft der Hingabe und des Loslassens trainierte.
Unbeschreibbar
Die Unbeschreibbarkeit des Seins jenseits von Ego sorgt ob ihrer Paradoxität immer wieder für heftige Reaktionen unter den Gutmensch-Spiritanten und -spiritussen.Beispiel:
Es gibt nichts mehr, was ich gerne tun würde.
Es gibt aber auch nichts mehr, was ich nicht gerne tun würde.
Bei Punkt 1 schreit der Spiri-Gutmensch laut auf: Das ist nicht erleuchtet, das ist unmenschlich! Punkt zwei dagegen akzeptiert er ohne weiteres...
Es gibt nichts mehr, was ich über mich aussagen könnte. Ich kann z.B. nicht einmal sagen, dass ich mich wohl fühle, weil es keinen Augenblick gibt, in dem ich mich unwohl fühlen würde. (Wohlfühlen bezieht sich hier auf das psychische, nicht auf körperliches Wohl- oder Unwohlsein, das kommt mitunter auch vor.)
Ja, und deshalb kann ich über mich auch nicht aussagen, dass ich erleuchtet wäre! D a s ist der einzige Grund, warum sog. Erleuchtete nichts über ihren erleuchteten Bewußtseinszustand aussagen können!
Aber auch daraus hat das niedrige Ego-BW wie es seine Art ist, eine moralitäre Verhaltensvorgabe gemacht,ein Kriterium, ein Merkmal von Demut vor Gott, aber besonders vor den Menschen: Ein wahrhaft Erleuchteter sagt niemals, dass er erleuchtet ist. Denkt man.. - ein Erleuchteter sagt aber auch niemals, dass er n i c h t erleuchtet ist, LOL!
Der Begriff der Erleuchtung
ist mittlerweile so abgelutscht und abgegriffelt, dass keiner ihn mehr in den Mund nehmen mag.Ich selbst habe zwischen Erwachen und Erleuchtung nie einen Unterschied gemacht. Die erste Erleuchtung oder ein erstes Erwachen zu meiner "wahren Natur" war vor vielen Jahren die Erfahrung des Ur-Geborgenseins in der bedingungslosen Kosmischen Liebe, - eine tiefgreifende und umwälzende Erfahrung, die der bedingungslosen Kapitulation des Egos entsprang. Diese Erfahrung ebnete mir den Weg zu dem, was man auch Bhakti-Yoga nennt, den Weg der Hingabe - meine Hauptstraße, in den alle anderen sog. Yoga-Wege einmündeten und sich zu einer Einheit verbanden.
In meiner Definition von Erleuchtung gibt es nichts als "Geistesblitze". Am Anfang hauen sie dich noch um, später, param advaita, wird es zum ganz "gewöhnlichen" SEIN.
Paradox: Ess ist keineswegs so, dass, wie man allgemein glaubt, das Unbeschreibbare in jeder Hinsicht jenseits aller Worte wäre. Es gehört zur intellektuellen Integration, dass man die geistigen Erkenntnisse soweit als möglich in Klarheit und Wahrheit wiedergeben kann.
Lüge und Wahrheit
Zum Video Forum Erleuchtung 2013. Gleich zu Anfang höre ich von einigen der Lehrer-Teilnehmer, sie könnten seit ihrem Erwachen nicht mehr lügen. Immer wenn sie lügen wollten, kämen sie ins Stocken: ... äh...äh... (Publikum lacht)Ich kann nicht mehr lügen... Tja - das kann nicht anders als gelogen sein...LOL!
Ich drücke es mal so aus:
Im Sein jenseits von Ego hast du keine Angst mehr, deshalb fällt der meiste Grund fürs Lügen einfach flach. Du sagst spontan die Wahrheit oder auch die "Unwahrheit".
Weil: Man nimmt es, - um es ausnahmsweise einmal mit Edgar Hofer zu sagen - "nicht mehr so genau". Fragt mich jemand, ob ich verheiratet bin, was öfter vorkommt, dann sage ich mal ja, mal nein. Tatsache ist, dass ich seit über 10 Jahren in "Trennung" lebe und mein Männlein in Algerien so tief verschütt' gegangen ist, dass es die Scheidungspapiere nicht unterschreiben konnte bzw. wollte - und mir außerdem mein Status inzwischen ziemlich scheißendrrreckmirrregalllo ist.
In dieser Hinsicht mache ich also nicht mehr viele Worte. Als mich letztes Jahr mal jemand fragte, ob mein Begleiter (Kerl Allmächtig) , mit dem ich gesehen wurde, mein Ehemann sei, habe ich das kurz und bündig bejaht. Dies hat mir weder etwas gegeben noch etwas genommen (an Reputation z.B.)
Es ist gleich gültig, egal, was ich sage; ich habe einfach kein Image mehr zu polieren, weder den unverheirateten noch den verheirateten Status gibt es mehr zu verteidigen. Bis zu meiner Heirat am Vorabend der neuen Zeitrechnung, dem 10.September 2001 war ich stolz, eine ledige Mutter und "Freifrau" zu sein und dass ich tatsächlich geheiratet habe, hatte ich mir streckenweise sehr sehr übel genommen, so übel, dass ich nicht lange danach die Scheidung eingereicht habe und einen Haufen Geld dabei verloren habe... Finanziell gesehen war die Heirat und die noch nicht vollzogene Scheidung für mich ein reines Verlustgeschäft. Aber bei Gott, was diesbezüglich an innerer Auseinandersetzung ablief, läßt sich mit Geld nicht aufwiegen...! (Wie nicht anders von mir zu erwarten war, hatte ich einen ziemlich Pösen Puben geheiratet... LOL)
Um es kurz zu machen: Lüge oder Wahrheit - diese Frage hat sich jenseits von Ego total erledigt. Du sagst einfach, was dir spontan in den Sinn kommt, die relativen persönlichen Wahrheiten, an denen man so geklebt hat und mit denen man sich identifzierte, spielen keine Rolle mehr. Da ist weder ein Erklärungs- noch ein Rechtfertigungsbedürfnis... da ist kein Image, kein Selbstbild mehr, was es nach außen hin zu vermitteln und zu profilieren gäbe. Du bist ein "ungerahmter" Mensch ohne Eigenschaften und ob man dich für eine Madam oder eine Hure hält, ist dir jetzt Jacke wie Hose.
Und zu guter Letzt: Im Sein jenseits von Ego gibt es keine Automatismen und es ist tatsächlich gar nicht möglich, (spontan!) lügen zu w o l l e n . Und da ist auch nichts, was dich in dieser Hinsicht stocken ließe. Wenn du tatsächlich lügen willst und du wirst dir dessen bewußt (äähm...usw), dann ist da einfach keine Spontaneität, sondern, wie es sich mir darstellt, könnte das, was dich stocken läßt, immer noch eine gewisse Angst bzw. der reflektierende Verstand sein.
Ein Kriterium der Inneren Freiheit:
Im Sein bist du der relativen Wahrheit und der allgemeinen Moral nicht mehr zwanghaft verpflichtet, hier fallen Lüge und Wahrheit in die Rubrik der unstatthaften Wertung, genau wie Negativ und Positiv, Gut und Böse usw. - In der Leichtigkeit des SEINS ist das, was immer du auch spontan (!) tust und sagst, weder gut noch schlecht, sondern wohlgetan und wohlgesagt und überhaupt kein Anlaß, sich darüber Gedanken zu machen. Die Wertungen (schlecht oder gut) kannst du getrost den anderen überlassen...LOL! BEsonders das spirit. Gutmensch-Ego wird sich deiner Worte und Taten gerne annehmen und dich der hybriden, anarchistischen Umtriebe zeihen... ha ha ha...
Und so sehe ich auch auf dem Forum Erleuchtung wie der Verstand des erlauchten Lehrergremiums wie es so seine Art ist, zu Pauschalisierung und Verallgemeinerumg neigt: "Man lügt nicht mehr", man tut dies und jenes nicht mehr... wobei man übersieht, dass man jenseits von Ego im eigenschaftslosen Sein per se keinerlei eindeutige Aussagen machen kann.
Man kann nicht mehr lügen...? Mir liegt es fern, die Menschen abzuwerten in ihren spirit. Erfahrungen oder Wahrnehmungen, aber grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der spirituelle Sucher/Finder sich der Finten seines Verstandes solange nicht gewahr wird, als er noch nicht den finalen Tod gestorben ist. Wer wirklich über den Jordan und am Anderen Ufer angekommen ist, der kann sich m. E. nicht mehr so schnell solcher Worte bedienen - auch wenn man es nicht mehr so "genau nimmt".
Der Verstand ist nicht nur ein flinker, sondern auch ein linker Geselle: er fixiert aus deiner authentischen spontanen Erfahrung des "Nichtlügen-Könnens" - bessser gesagt, des Wahrheitsagens - sofort eine feste Eigenschaft: die des nicht-lügen-könnens. Deshalb wäre das "Stocken" sehr kritisch zu betrachten, möglicherweise handelt es sich schlichtweg um den reflektierenden Verstand, der eine authentische Erfahrung für sich vereinnahmt und nun den Glaubenssatz (inclusiv "Gewissen") übernommen hat, dass er nun nicht mehr lügen könne.
Im Sein, d.h. im GeWAHRsein sieht man nur Wahrheit und sagt man nur Wahrheit. Diese Wahrheit aber ist rein subjektiv und nicht von und vor anderen Menschen als Lüge oder Wahrheit verifizierbar. Das Wort "Lüge" ist hier absolut bedeutungsleer.
Es stimmt schon: Vieles kommt einem nicht mehr so ohne weiteres über die Lippen. Ich selbst gerate grundsätzlich dann ins Stocken, wenn ich über mich selbst sprechen will. Es wird mir immer unmöglicher, denn alles, was ich über mich sage, könnte ich sofort wieder dementieren, weil es fast zeitgleich als nicht wahr erkannt wird, LOL!
Wenn ich Abaelard beispielsweise erzähle, dass ich mir zwar über eine Operation der HWS-Spinalkanalstenose Gedanken mache, (machen s o l l , sagte mir der Doc vorgestern, hahaha!) aber andererseits die Diagnose keine Rolle für mich spielt, weil ich nicht an Diagnosen "glaube", dann gerate ich in höchsten Erklärungsnotstand und ich fange an zu stottern, zu lachen und zu lispeln... es geht nicht, es geht einfach nicht mehr...ganz egal, was immer ich auch von mir sagen will.
Und doch kann der Verstand nicht von seinem Laster ablassen, zu erklären... Das ist so, weil...
Erklären ist im Chinesischen ein Synoynm für vergeblich.
LOL!
Focussing!
Focussing war auch etwas, was sich bei mir infolge der permanenten Selbstbeobachtung von Selbst einstellte. Dies fiel mir auf, als ich vor vielen Jahren das Buch von E.Gendlin kaufte, um das Focussing zu erlernen. Ähnlich ging es mir Jahre später, als ich meine "Faulheit" zu überwinden trachtete und mich entschloss, endlich Achtsamkeit zu erlenen; nach ein paar Seiten fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich das gar nicht mehr "üben" muss, weil ich es schon jahrelang praktizierte. Babylon...
http://www.amazon.de/Focusing-Praxis-schulen%C3%BCbergreifende-Methode-Psychotherapie/dp/3608890629/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1405410546&sr=8-3&keywords=focusing+eugene+gendlin
Dass ich jetzt noch ein weiteres Mal auf Focussing komme, habe ich Colin Wilson zu verdanken, der das Vorwort zu Stephen Wolinsky's Quantenbewußtsein schrieb. Das Buch nahm ich mir mit, als ich gestern zum Doc ging, um mir ein Massagerezept abzuholen und um die Wartezeit zu überbrücken. Gleich auf der zweiten Seite lese ich im Vorwort:
"Meiner Meinung nach ist eine der interessantesten Entwicklungen der letzten Zeit die Technik des "Fokussierens", die von Eugine T. Gendlin entwickelt wurde. Beim Fokussieren bringt man dem Patienten als Grundlage bei, in sich selbst u blicken und zu versuchen, das Wesen seines Unglücks zu "fokussieren" und es mit Worten auszudrücken. Das hat natürlich etwas gemeinsam mit Freuds "Therapie durch Gespräch", es ist eine Technik, die für Schriftsteller ganz natürlich ist -insbesondere für Lyriker: Man lernt, seine Probleme auf Papier auszugießen und sie so aus seinem System zu verbannen.
All dies zeigt, dass es so etwas wie "Originalität" in der Psychologie nicht gibt. Die Psychologie ist schließlich die Wissenschaft von der Seele und jeder, der zu einer genauen Beobachtung fähig ist, wird unvermeidlich dieselben fundamentalen Wahrheiten erkennen."
Colin Wilson, der das Vorwort schrieb ist übrigens der Verfasser von "The Outsider", deutsch: Außenseiter. Ob dieses Buch noch am deutschen Markt zu haben ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall war es ein Buch, welches mich unwahrscheinlich gestärkt hat und mich auf "going my own way" hielt. Allen sog. Außenseitern, den Menschen, die sich so fremd in dieser Welt fühlen, kann ich es nur wärmstens ans Herz legen.
Tat vam asi
Das bist Du. Auch das gibt es in zwei Versionen: Einmal im personalen Individuationsprozess, wo du dich mit allen Menschen identifizierst und alles, was Menschen im Guten wie im Bösen ausmacht, in dir selbst erkennst. Ist der persönliche Bereich, das Unbewußte letztlich geläutert und transzendiert erkennst du in der Einheit mit Gott: ICH BIN.Das BIN ICH. In der Einheit gibt es keine Trennung, also auch kein "Du".
Die Tat vam asi-Erfahrung entspricht sogesehen der ICH-BIN-Erfahrung in der Einheit mit Gott, bzw. der Erkenntnis, dass niemand anders als ICH Gott ist.
Mensch ohne Schatten?
Ein Mensch ohne Schatten bist du dann, wenn du ein Mensch ohne Eigenschaften geworden bist, bzw. dich als das göttliche eigenschaftslose ICH-BIN-Bewußtsein nicht nur ein- oder zweimal im "Moment" erkannt, sondern auch - param advaita - dauerhaft stabilisiert hast.
Vorausbedingung dafür ist, dass du deine Schatten, dein Unbewußtes bewußt machst und integrierst. Daran führt kein Weg vorbei.
Interessant zu sehen, dass die Menschen mit den stärksten psychologischen Abwehrreaktionen am aggressivsten gegen Schattenintegration polemisieren. Der ideologisch dogmenverseuchte Spiri-Betonkopf leugnet schlichtweg, dass es bei ihm so etwas wie Schatten oder Unbewußtes überhaupt gibt. Sowas wie Schatten haben seiner Meinung nach nur andere, z.B. Leute, die in ihrer Kindheit "schwer auf den Deckel gekriegt" haben. Die Häme, die mitunter daraus spricht, ist eine Verächtlichmachung aller Opfer (von Miißhandlung). Pharisäisch sagt er im übertragenen Sinne: Herr, wie froh bin ich, dass ich nicht so bin wie diese.
Ein solches Ego ist unfähig, zu erkennen, dass es selbst Opfer ist und sein ganzes Abwehrsystem im Dienste der Verdrängung eben dieser Hilflosigkeit und Ohnmacht eines wehrlosen Opfers steht. Statt zu fühlen und bewußt zu machen, projeziert er seinen Mangel und seine Minderwertigkeitsgefühle und macht andere Menschen zu Opfern, indem er sie erniedrigt und sich auf ihre Kosten erhöht. Er hat keinen Zugang zu seinem Unbewußten, d.h. vor allem hat er keinen Kontakt mit seinem inneren Kind, dem Kind, was er einst war. Deshalb auch muß er das innere Kind, das freie Kind in anderen bekämpfen: mit Häme, Spott und einer elitären Ansprüchlichkeit, der er selbst keineswegs zu genügen imstande ist.
Alles an ihm ist Pseudo: berechnende Pseuofreundlichkeit, Pseudointellektualität, Pseudogefühle, Pseudo-Spiritualität - alles in allem zeigt sich hier eine immense Gefühlskälte und eine geisterhafte innere Leere, die u.a. damit aufgefüllt wird, dass man sie spiritualisiert und damit zum Kult erhebt:
Auf diese Weise kann ein Neurotiker aus jeder Not eine Tugend machen, z.B.. aus der Unfähigkeit, sich selbst zu fühlen und zu lieben macht er einen spirituellen Event der "Leere" und seine unheilige Gefühllosigkeit wird zur Heiligen Nüchternheit umgedeutet.
Und um sein Grab auch richtig schön zu tapezieren, wird eine philosophische oder eine spirituelle "Schule", ein berühmter Name (z.B. das Neo-Advaita, R. Balsekar, Nisargaddata usw.) ) dazu benützt, die Abwehr resp. Ego zu stärken, statt "konstruktiv" zu schwächen, wie es eine Schattenkonfrontation mit sich brächte.
Jetzt ist aus dem Herrn Jemand ein Herr Niemand geworden, und zwar einer, der was auf sich hält!
Ein getünchtes Grab.
Alles angelesen?
Klar habe ich viel gelesen, aber auch wenig verstanden, bzw. wo ich nicht intuitiv verstanden habe, da hatte ich mir meine Bilder/ Vor-Stellungen gemacht. Nun verifiziert sich alles "Angelesene" von innen heraus...Es ist schon komisch, aus der Retrospektive zu sehen, dass ich früher wohl einiges über Transformation oder Psychosynthese und einiges mehr gelesen hatte, aber als ich mitten drin im Prozess war, erkannte ich von dem Gelesenen rein gar nichts wieder. Ich wußte nicht, dass ich mich z.B. in einem Schattenprozess befand - und dies auch deshalb, weil die Vor-Stellung und Bilder, die man sich beim Lesen macht, ganz und gar nicht der Wirklichkeit entsprachen.
Manchmal dauerte es Jahre und es dauert noch an, bis sich die Kluft zwischen der verkopften Vorstellung und der erfahrenen Wirklichkeit erkennend schließt.
Manchmal dauerte es sogar Jahre, bis ich das geeignete Wort für die Vorgänge fand.
Heilung
Vollständig geheilt ist man, wenn man die psychologischen Abwehrmechanismen nicht mehr benötigt.AMEN!
Selbstbezüglichkeit
Alles, was ich schreibe oder auch jemandem sage, erkenne ich als selbstbezüglich, d.h. ich spreche und schreibe nur für mich, um m i r über die Dinge Klarheit zu verschaffen. Es ist eine Art von Spiralen und ein Ringen um immer größere Klarheit.
Wenn ich mir z.B. jetzt gerade erzählen will, weshalb ich mich nicht mehr mit Büchern, Videos u.a. beschäftigen kann, dann nur deshalb, weil ich mir selbst klar werden will über den Gegenstand meiner Betrachtung und durch das Aufschreiben und Benennen auch häufig wieder völlig neue Erkenntnisse gewinne - ein Spiralen und ein Ringen um immer größere Klarheit (auch der Beschreibung).
Dass ich nach Input keinerlei Bedürfnisse mehr habe, beruht v. a. darauf, dass mein Wissen nurmehr aus mir SELBST herauskommen will. Sicher lasse ich mich mitunter auch von außen befruchten, aber ich habe keinerlei "aktiven" Wissensdurst mehr, keinerlei Neugierde, die von außen befriedigt werden wollte, weshalb Bücher für mich völlig uninteressant geworden sind. Ich will nicht mehr Wissen, als ich immer frisch und neu aus mir selbst heraus gewinne.
Was Videos angeht, ist es nicht nur die CPU-Überhitzung, die mich davon abhält, länger als nötig reinzuschaun, sondern wie auch bei spirit. Büchern oder Forenbeiträgen setzt bei mir nach nur wenig Fremdtext sofort der Vorgang der Geisterunterscheidung ein, sobald ich auf eine Unstimmigkeit stoße - was mir wiederum als "Blogfutter" dient, d.h. aufgeschrieben werden will.... Wie überhaupt all mein Schreiben mir schon seit 60 Jahren nur dazu dient, mich SELBST mehr und mehr zu erkennen.
Manchmal ist es auch so, dass ich nach wenigen Minuten Text angetriggert werde, aus mir SELBSt heraus den Faden, den ich im Außen aufgenommen habe, einfach nur weiterzuspinnen und - aufzuschreiben.
Schreibend habe ich mich befreit und schreibend feiere ich meine Freiheit. Aus den frühren gemeinen Selbstgesprächen, haben sich nun SELBSTgespräche der höheren Art entwickelt.
Ego, Gutmensch-Ego
Ein alter Bekannter brach den nach langer Zeit wieder aufgenommenen Kontakt zu mir ab, als ich ihm zu verstehen gab, dass seine edelsten Motive im Grunde selbstsüchtig seien.Ein anderes "High-Light" brach den Kontakt ab, als ich ihm erklärte, sein Garten sei wirklich sehr schön und seine Beschneidung in der Tat FORM-vollendet, zeige mir aber, dass er die (wilde) Weiblichkeit in sich nicht integriert habe.
Außerdem sei er viel zu nett... Big Daddy... LOL
Karl Renz
Da läuft mir soeben der Zenblog über die Linse und ich lese erstmals, was K. Renz unter dem doch sehr unpassenden und mißverständichen Begriff der Resignation versteht, den man bei seinen Anhängern öfters lesen kann. Ich vermute mal, er meint dasselbe wie Kapitulation (des Egos.) Aber bei Gott - "Resignation" klingt so müde und sooo depressiv... jo, so ähnlich wie: Die Scheiße hört nie auf...LOLJa, das Ego kann durchaus des öfteren kapitulieren oder in selbstvergessenen Momenten beiseite treten, wenn es aufgehört hat, mit sich und anderen zu kämpfen...daher ist es durchaus möglich, dass ein Mensch dadurch auch öfter in das erwacht, was man SEIN nennt und sich der Seinsattribute seiner Wahren Natur bewußt wird: Alliebe, All-Präsenz, AllWeisheit
Wenn dieses Erwachen ihn jedoch nicht transfomiert und letztlich in ein dauerhaftes Gewahrsein bringt, dann bleibt er wie K. Wilber sagt, ein Tourist - ein kleines VerstandesLicht ohne Strahlkraft.

