Sonntag, 25. August 2013

Charles Le Brun - so gar nicht fromm - sah das garst'ge Tier im L'Homme



Intergalactic B(L)ogbook im August 2013


Aus Weltinnenraum-Forum

Thread "Hat Gott auch diese leidvolle Welt geschaffen":


Fredo:

    angst-fixierte neigen zu einer enormen bedeutsamkeits-sucht .
    für sich und die angst .
    angst / leid kommt
    angst / leid geht
    nix besonderes dabei zu entdecken.
    wer jedoch angst / leid be-sondert , hat ne menge mehr davon ....
...

Mein Kommentar:

Wer hier an Bedeutsamkeitssucht leidet ist ganz klar der, der sich nicht klar ausdrücken kann und sich nicht nur besonderer Stilisierungen bedienen muss, um Aufmerksamkeit zu erregen, sondern auch offner bzw. versteckter  Feindseligkeiten, um seinen Status zu bekräftigen.

Was Angst angeht: Fredo scheint nicht die geringste Ahnung zu haben, dass alles auf Angst aufgebaut ist, die ganze Zivilisation. Ego ist Trennung, Trennung ist Angst. Wie sehr diese grundlegende Angst auf dem "Fall in die Zeit", die Angst vor dem Tod  beruht, davon haben die wenigsten eine Ahnung.

Bleibt nur eines zu befürchten: Fredo weiss in der Tat nicht, was Angst ist. Er ist ein Angstverdränger. Er ist sich nicht bewusst, dass er 18 ooo Klafter über dem Abgrund balanciert... Die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst, sonst würden alle aus Angst vor dem Tod aus dem Fenster springen... :D



Angst ist  nämlich d i e  Grundsituation des Menschen. Über diese Angst wird seit ewigen Zeiten  von unseren sog. Grossen Geistern philosophiert. z.B. Kierkegaard,  Heidegger, Sartre, Erich Fromm,  Drewermann, nur um einige zu nennen.

http://www.arte.tv/de/philosophie-angst/2235124,CmC=3526294.html
http://www.geistundgegenwart.de/2013/04/angst-philosophisch.html

Es geht bei dieser Angst nicht um eine eitle Besonderheit, wie es Gottvater Fredo wieder einmal den eitlen  "Bedeutsamkeits-Suchtbolzen"  vorzuwerfen pflegt. Es geht nicht um neurotische Panikattacken oder Herz-, Platz- und Höhenängste...

Es  ist gerade die Angst des Menschen vor dem Tod als die Angst vor dem NICHTS, vor der LEERE, die ihn an der Liebe, an der Hingabe, am Menschlich-Sein hindert. Angst vor dem Bösen, Angst vor der Liebe, Angst, der zu sein, der ich bin... alles Ängste, die den Menschen am wirklich-wahren  Leben hindern... Ängste, die kompensiert werden und heute  Zustände schaffen, wie die Welt sie bislang noch nicht gesehen hat...

Der Selbst-U n erfahrene Fredo nimmt einfach nur jede Gelegenheit wahr, sich selbst in Unterschied zu anderen zu setzen. Er hat weder Selbsterkenntnis noch irgendwelche philosophischen Schriftenkenntnisse. Angst auf so billige Art zu bagatellisieren zeigt  nicht das Besonderheitsbedürfnis der angeklagten Anderen, sondern wie immer nur das Selbsterhöhungsbedürfnis des Herrn All-Mighty Fredo. Solange er diese Angst  (und ebenso die "Bedeutsamkeitssucht") auf andere projeziert, braucht er sich weder der eigenen Eitelkeit noch der eigenen (Todes-) Angst bewusst werden. Statt mit dem NICHTS zu kokettieren, wäre ihm ein guter Schuss Adrenalin,  - eine Dosis ganz normaler kreatürlicher Todesangst   zu wünschen.



Eine einmalige Erleuchtungserfahrung bzw. "Verblüffung in der Unmittelbarkeit" macht dich nicht gefeit gegen Todesangst. Genausowenig wie eine Nahtoderfahrung bedeutet, für alle Zeiten die Angst vor dem Tod verloren zu haben.

Und so sieht der Prozess- und Selbst-Erfahrene ganz deutlich, wie  Fredo -   ein Jemand, der gerne ein Niemand sein will -  zusätzlich dem Lachen, seiner Resignation,  auch seiner Verblüffung Dauer verleihen will.
Vorsicht, Fallen für das spirituelle Ego...

Ach ja, fast hätte ichs doch vergessen:
die grösste Angst ist nicht direkt die Angst vor dem Tod, sondern es  ist die Angst des Menschen vor der FREIHEIT und vor der eigenen potentiellen Macht & Grösse. Die wahre Freiheit ist nicht ohne den Tod des Egos zu haben.


Es leuchtet mir ein

 (oder auf), dass der Mensch auch alle "Essenzen", alle KRÄFTE der gesamten (Pflanzen- und) Tierwelt in sich vereint: Die Kraft des Löwen, der Höhenflug des Adlers, die Stärke des Bären,  usw. Nicht nur die Physiognomie... Nicht umsonst nennt man das in schamanistischen Kreisen auch KRAFT-Tiere.

Im Weltinnenraum-Forum sehe ich gerade
z
ufällig und fast zeitgleich Fotos, die die Übereinstimmung des Mikrokosmos mit dem Makrokosmos.
Rumi:


Ich starb als Stein und sprosst' als Pflanze auf
Ich starb als Pflanze und ward Tier darauf
Ich starb als Tier und bin zum Mensch geworden
Was grauet mir, hab' durch den Tod ich je verloren?
usw...


Nicht nur das innere Kind,

auch die Frau, der Mann in uns muss geheilt werden. Um zu den verdrängten Anteilen unserer Männlichkeit/Weiblichkeit vorzustossen, ist es notwendig, sich von den gesellschaftlichen Rollenvorgaben zu desidentifizieren.  Alles Reden, alles Tun muss von mir  in Frage gestellt werden.



Alles darf sein? - Annahme

 Das Leiden in der Welt - darf sein? Der Hunger, die Kriege, die Luftverschmutzung, der Raubbau an den Bodenschätzen  - darf sein? Auschwitz, die A-Bombe...?

Nop! Da hast du aber etwas kolossal mißverstanden! Zu akzeptieren, was ist,  bezieht sich in einem erleuchteten oder erwachten  Bewusstsein niemals auf Abstraktionen, sondern immer auf das, was hier und jetzt   - in diesem Moment! - ist! Und im Hier & Jetzt kann es niemals ein Leiden der Welt geben. In der absoluten Gegenwart wird so etwas als "Wissen aus zweiter Hand", als "angelerntes Wissen" erkannt, vermittelt durch äusserliche Medien wie TV, Bücher, Zeitschriften usw.. Als Vor-Stellung, Gedankenkonstrukt.
Hören-Sagen-Wissen, mit dem die Eltern dem kleinen Kind die Welt erklären: Das ist ein Baum. Auswitz ist nichts anderes aus dieser Perspektive.

A l l e s  darf  sein?  Was verstehst du unter "Alles"?  Doch wohl alles, was man aus der Mottenkiste der Erinnerung/Gedächtnis und "Wissen"  kramen tut...?

Im Hier & Jetzt kann man sich zwar  ü b e r  das, was in der Welt vor sich zu gehen scheint, informieren, aber es wird dich nicht bekümmern, es wird dir nicht zur Ursache von Betroffenheit und moralischer Empörung. Kein Anlass zur Sorge  oder zum Aufstand, zur Revolution. Du bist nicht damit identifiziert.

Solange Du Leiden siehst  (wo konkret keines ist)   g l a u b s t  du an  Leiden   - und   solange du  g l a u b s t ,  du akzeptierst so etwas wie die  Leiden der Menschheit, solange bist du auch immer noch mit Leiden identifiziert!

Alles ist gut? Ja, aber nur das, was dir in deiner ganz konkreten absoluten Gegenwart begegnet. Und diese Gegenwart ist dann absolut, wo  du weder etwas wegnimmst noch etwas  hinzufügst (z.B. Kopfkino aus der Mottenkiste der Vergangenheit oder Plänen für den nächsten Tag/Stunde.) Du hast nur dich und deinen scheinbar (!) eng begrenzten Erfahrungsraum. Alles andere ist als falsches Wissen, Bild und Vorstellung  - Kopfkino -  des EgoVerstandes zu erkennen.
JETZT  is jut.
PS:  Preisfrage: Existiere ich oder du in diesem Moment.  Und wenn ja, als was?



Die Leute denken,

  - bzw. der EgoMind denkt - dass es furchbar langweilig ohne Kopfkino sein muss - sie vergessen dabei die Tiefendimension. Wer vertikal an die Quelle angedockt ist, ist an die Wahre Wirklichkeit angeschlossen. Dafür opferst du mit Freuden jedes horizontale, diskursive, lineare (Wunsch-)Denken! Da is nix mehr mit Phantasieren, sich Vorstellungen machen...Träumen, in Gedanken in die Ferne schweifen...






Das Problem mit Fredo

und anderen NeuGläubigen des Advaita ist, dass er nicht an die Befreiung vom Leiden glaubt!  Als ich einmal schrieb, dass ich geheilt sei von Blindheit, Taubheit, Lahmheit und von allen Leiden befreit, klagte er mich der Hybris an. Fredo selbst schreibt irgendwo: Angst, Leiden, kommt und vergeht wieder.... Dieses  (neutrale oder dissoziierte?) Bemerken scheint ihm das Nonplusultra an Erleuchtung zu sein...

Wenn da immer noch Angst und Leiden ist, immer noch Gier, Hass, Neid etc., dann wäre es bei weitem besser, sich der Heilung bedürftig zu fühlen, statt zu versuchen, wertfrei Gefühle zu beobachten.

Wo gibt es überhaupt so etwas wie ein wertfreies, neutrales Bemerken von Angst und  Leiden? Neutrales indifferentes Wahrnehmen  (GeWAHRSsein) gibts erst auf "Dauer", wenn das Ich-Ideal gestorben ist.   Das Paradox: Im Gewahrsein wird sich jede Angst, Gier etc.  - alles Leiden - durch "Bemerken"  sofort auflösen und niemals wiederkommen!

Vorsicht! Man kann sich von seinen Gefühlen auch dissoziieren und dies mit Desidentifikation verwechseln!



Auch Tony Parsons: "Gier kommt auf - prima!" verbleibt mit dem Bemerken der  (negativen)Egogefühle immer noch im Kreislauf des Leidens. (Natürlich nur dann, wenn es für ihn persönlich zutrifft und er mit dieser Bemerkung nicht ganz allgemein auf die Egogefühle und deren "wertfreie" Beobachtung abzielt.)

Klar, statt zu verdrängen, soll man alle unangenehmen Gefühle  begrüssen und ihnen Raum geben. Ich bezweifle aber, dass man diese Gefühle wertfrei annehmen kann, solange keine Achtsamkeit bzw. Gewahrsein entwickelt ist.   Ich bin der Anschauung, dass diese Versuche des Egos, Wertfreiheit zu demonstrieren, absolut in die Hose gehen. Denn wer ist es, der hier z.B. die Gier bemerkt und  als "prima" bewertet/annimmt? Und was daran ist prima - die Gier oder das Bemerken der Gier?

Meine Empfehlung aus eigenem Erleben:  Bevor du irgendwelche (negativen) Gefühle wie Hass, Gier etc. nichtwertend wahrnehmen k a n n s t  , musst du diese Gefühle erstmal zur Blüte bringen, d.h. sie wirklich fühlen! Und das funktioniert nicht ohne Identifikation mit diesen Gefühlen!

Wie mit den "Dingen" ist es auch mit den Gefühlen.

Ein Transformations-Beispiel:
1. Erst ist Hass (Identifikation notwendig, d.h.: Ich bin Hass, totales Hineingehen in das Gefühl "Hass")
2. dann ist kein Hass (neti neti - Desidentifikation: Ich bin nicht mein Hass (Gefühl)).
3. Ist.

Das zweite ergibt sich ganz von SELBST aus dem ersten, wenn ich total fühle und mich total mit den diversen Gefühlen identifiziere. Und aus dem Zweiten ergibt sich das Dritte: Die neutrale Wahrnehmung. Neutral wahrzunehmen heisst: weder dies noch das, weder Hass noch kein Hass (Liebe).



In meinem Erleben und meiner Erfahrung hat das nicht funktioniert, mir verallgemeinernd  zu soufflieren: Ich bin nicht meine Gefühle. Ich bin jedem konkreten Gefühl quasi einzeln nachgegangen: Hass, Neid, diversen Begierden,

Ich sage also: Kommt Gier? - Prima!  Im GEgensatz zu Tony Parsons aber sage ich:  F ü h l e  die Gier. Sei die Gier. Total!
Dann erst kann sie losgelassen werden, bzw. löst sie sich selbst auf.

Der Versuch des Egos, Gefühle wertfrei wahrzunehmen führt zur Verstärkung von Verdrängung. Was dabei rauskommen kann? Psychische Dekompensation: d.h.  totale Entfremdung von sich selbst, von deinen GEfühlen, von deinem Körper. Depersonalistion und Dissoziation. Nicht selten auch ein Aufenthalt in der Psychiatrie.

Das kommt davon, wenn man z.B. auf Neoadvaita-Art glaubt, Emotionen vernachlässigen zu können. Wobei man nicht nur Emotionen vernachlässigt, sondern die ganze menschliche Psychologie!



Die Facebookseite "Religioten"

postete heute eine Karikatur von Jesus am Kreuz hängend.
Von oben kam die Stimme bzw. Sprechblase Gottvaters: Ey du, ich habe deine Mutter gefickt!
Dass jemand  das mit der bekannten Mohammed-Karikatur vergleicht ist wohl der Gipfel der Dummheit.
Die meisten Atheisten sind nur "Reaktionäre", sie reagieren nur auf Religion, sie sind "dagegen". Diese Leute sind völlig ahnungslos, was Mythos angeht usw... keine Ahnung von Tiefenpsychologie usw. von Religion schon mal gar nicht.

Mein Kommentar dazu:

"Einem einigermassen intelligenten Menschen sagt diese Karikatur nur eins - abgesehen davon, dass sie von einer kolossalen Unwissenheit über die christl. Religion zeugt:

Ein sog. Atheist (Karikaturist) , der die religiösen Bilder und Metaphern wortwörtlich nimmt, ist noch dümmer& dogmatischer als ein fanatischer buchstabengläubiger religiöser Fundamentalist!
he he he  - Giggle Gröhl & Schenkelklopf!"

Nochmal Facebookseite Religioten - 
Kommentar 2:

Zitatanfang: Die religiösen Symbole sind erst dann für die Tonne, wenn du sie in dir selbst gefunden hast - was dich aber nicht daran hindern wird, den Mythos, die Symbolik, das Unbewusste - den Finger, der auf den Mond zeigt!!! - dennoch zu respektieren. Nicht das exoterische Wissen über die äussere Welt macht wirklich frei, sondern das innere= esoterische Wissen - WEISHEIT. Ob man an die exoterische Religionen oder an die exoterische Wissenschaft glaubt, ist Jacke wie Hose... Ein Atheist ist niemals frei, weil er immer noch "dagegen" (oder dafür) ist. Rebellion ist zwar gut, verbleibt aber immer noch im dualistischen "System".... Der wahre Freie Denker ist durch- und über die Religion hinausgegangen.

"Unbeschmutzt von heiligen Gefühlen, verschlungen wie der
Rausch einer langen Nacht, zerbricht Valis die trüben Ketten
des Dogmas und läßt uns, wenn schon nicht erleuchtet, so doch wenigstens als wahrhaft freie Denker zurück."
(Lawrence Sutin im Vowort zur Valis Trilogie von Philip Dick)

Richtig, wobei Erleuchtung und wahrhaft Freies Denken synonym sind.Zitatende




WIR-Forum - Antwort gelöscht?

Ich stellte wieder einmal fest, dass es sich nicht lohnt, die Diskussionen ( per postfach) zu verfolgen.  Allzuoft löschen die Leute ihre Beiträge und Kommentare wieder. Kann aber auch sein, dass die Moderation löscht... leider kann man das nicht unterscheiden.



Das Bewusstsein

des Geheiltseins vereinnahmt sich das Ego zur Errichtung von falscher "dauerhafter" Heiligkeit.


Nähe und Distanz

Ich konnte mich früher nicht gehenlassen, Nackheit, Nähe, Hingabe z.B. an einen Mann war so sehr mit Angst besetzt, dass ich mich betrinken musste, um die Stimmen in meinem Kopf  zu betäuben und den internalisierten Bösen Blick zu entmachten, die ständig sagten, dass ich nicht richtig bin, so wie ich bin.
Bevor ich in das kam, was man auch Achtsamkeit nennt - also die konstruktive Selbstbeobachtung - litt ich unter krank- und

zwanghafter (destruktiver) Selbstbeobachtung. Selbstverurteilung.
Mein Tanz in den Roten Schuhen schien damals kein Ende zu nehmen, solange ich, um  die sadistische Überich-Kontrolle zu entmachten,  Alkohol, Tabletten und Drogen benötigte.  Drogen nahm ich allerdings nur aus Neugier...



Alles darf sein,
wenn aber aus SELBSTerkenntnis eine Ego-Vorgabe - d.h. aus der Liebe eine Pflicht! -  gemacht wird, wird sich der EgoMind bemühen, alles zu akzeptieren, was ihm "da draussen" begegnet. Das ist bestes Futter für den Sado- bzw.  Masochismus. Gelegenheiten, um auf sich selbst (und andere) einzuschlagen sind hier garantiert massig gegeben.